WIM BOTHA

Wim Botha
Sollipsis

15. September – 8. Dezember 2019

 

Transzendenz und Formation repräsentieren ein Gegensatzpaar für die Unmöglichkeit, die Welt erkennen zu können. Doch im Projektraum Spaced Out auf dem Gut Kerkow in der Uckermark kreiert der südafrikanische Künstler Wim Botha mit seiner raumgreifenden wie gleißend lichten Installation einen wahrnehmungserweiternden Erfahrungsraum für Enthüllung, Erkenntnis und Offenbarung.

Zentral im Werk des Bildhauers und Teilnehmers der Venedigbiennale Wim Botha (geboren 1974 in Pretoria, Südafrika) steht die Existenz des Menschen im Zusammenhang mit der Natur, den Wissenschaften und der Unendlichkeit des Kosmos‘. Neonleuchten, Styropor und Industrieholz sind die Ausgangsmaterialien. Der mal in gröberen und mal in feineren Facettierungen geschnittene teilkristalline Schaumstoff weckt die Assoziation an Flügel, die sich aus einem imaginären Zentrum des (Ausstellungs-) Raums dynamisch in die Höhe schrauben. Getragen von der linearen Ordnung dichter Leuchtenbündel entsteht eine unwirkliche Kulisse aus grellem Licht und Halbschatten und lässt die Formen als flüchtige Silhouetten erscheinen. Das extreme Zusammenspiel von Materialien und Licht weckt eine inhaltliche Aufladung, die den Betrachter inne halten lässt. Es generiert eine Magie, die animiert zum sensiblen Dialog mit den existentiellen Fragen nach unserer Identität und unserem Sein.

„It reels you in and it pushes you away. It’s sometimes exalting but at the same time disturbing. These conflicting feelings create a very emotional state of hyperawareness and a melancholy, sad beauty.“ / „Es nimmt dich ein und schiebt dich weg. Es ist manchmal erhaben, aber gleichzeitig beunruhigend. Diese widersprüchlichen Gefühle erzeugen einen sehr emotionalen Zustand der Hyperwahrnehmung und eine melancholische, traurige Schönheit.“  (Wim Botha)

Die Ausstellung entstand in Kooperation von Spaced Out auf Gut Kerkow und der Galerie FeldbuschWiesnerRudolph in Berlin. Die Galerie präsentiert zeitgleich in Berlin ihre sechste Soloshow mit dem Künstler und setzt mit „Studies for Landscape and Variables“ den Fokus auf sein skulpturales Werk neben Malerei und Zeichnung.

Wim Botha wurde 1974 in Pretoria geboren und lebt und arbeitet in Kapstadt. Er schloss sein Studium an der Universität Pretoria 1996 mit einem BA für Bildende Kunst ab.
Einem breiteren internationalen Publikum wurde der Künstler durch seine Ausstellung im südafrikanischen Länderpavillon auf der Venedig Biennale im Jahr 2013 bekannt. Botha erhielt eine Reihe renommierter Auszeichnungen, darunter den Standard Bank Young Artist Award 2005 und den ersten Tollman Award 2003. Regelmässige Ausstellungen mit Wim Botha präsentieren die Galerien Stevenson Gallery JoBurg/ Kapstadt (seit 2005) und FeldbuschWiesnerRudolph Berlin (vorher Jette Rudolph, seit 2009). Bisherige Einzelausstellungen des Künstlers zeigen zum Beispiel das North Carolina Museum of Art in Raleigh (2019), die Norval Foundation in Kapstadt (2018), die Galerie Hans Meyer in Düsseldorf (2017), die Fondation Blachère in Apt, Frankreich (2016), die Fundação Calouste Gulbenkian, Lissabon/ Portugal (2014), das National Arts Festival in Grahamstown (2014), der Kunstraum Innsbruck, Österreich (2013) und das Sasol Art Museum, Stellenbosch (2013). Zu den bemerkenswerten Gruppenausstellungen mit Wim Botha gehören „Skulpturen“ im Institute of Contemporary Art Indischer Ozean (2018); „Die Göttliche Komödie: …“ im MMK (Museum für Moderne Kunst), Frankfurt u. weiteren Stationen (2014-5); Lichtspiele im Museum Biedermann, Donaueschingen (2014); Imaginary Fact: …, der Südafrikanische Pavillon auf der 55. Biennale in Venedig (2013); „The Rainbow Nation“, Museum Beelden aan Zee, Den Haag (2012); die Göteborg Biennale, Schweden (2011); „Memories of the Future: Die Olbricht Collection“, La Maison Rouge, Paris (2011); die 11. Triennale für Kleinplastik, Fellbach (2010); „Peekaboo: Aktuelles Südafrika“, Tennis Palace Art Museum, Helsinki (2010); „Olvida Quien Soy – Erase me from who I am“, Centro Atlantico de Arte Moderno, Las Palmas de Gran Canaria (2006); die Dak’Art 7, die Dakar Biennale (2006) und die Wanderausstellung „Africa Remix“ (2004-2007) mit ihren Stationen im museum kunst palast, Düsseldorf, in der Hayward Gallery, London, im Centre Georges Pompidou Paris und im Mori Art Museum, Tokio.

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